In Japan entdeckte ich das Alte Land bei Hamburg

Während die untergehende Sonne das Meer aus Wolkenkratzern mit kunstvoll verzierten Fassaden in leuchtendes Orange tauchte, betrachtete ich das pulsierende Universum der nächtlichen Tokio Skyline - vom Bett aus.

In meinem Hotelzimmer, in stattlicher Höhe gebettet, ging der Blick immer wieder zum Panoramafenster. Ich war lange nicht mehr so glücklich darüber, ein Hotel in betörender Lage gebucht zu haben. Zwei Tage schon lag ich mit Fieber im Bett, blickte in die Ferne und sagte einen Restaurantbesuch nach dem anderen ab. Dabei sollte die Recherchereise neben der unvergleichlichen japanischen Kultur auch die Vielfalt der Gourmet-Hotspots widerspiegeln. Tokio ist die Stadt mit den meisten Michelin-Sterne-Restaurants der Welt.

Kurz vor der Reise nach Japan ging mein Artikel über Hamburger Sterneköche, den ich im Auftrag von Hamburg Marketing geschrieben habe, online. So blieb mir viel Zeit auf die Social Media Kommentare vom Krankenbett aus zu antworten. Ein Koch schrieb mir, ich hätte ihn in meinem Artikel vergessen. Da ich mir sicher war gut recherchiert zu haben, antwortete ich so freundlich wie es mir in dem Zustand möglich war, dass ich gerne, wenn ich das nächste mal in der Nähe bin, vorbeikommen werde.

Als es mir dann nach einigen Tagen etwas besser ging, erinnerte ich mich an den Koch und recherchierte kurz. Tatsächlich, es war ein Sternekoch - nicht direkt aus Hamburg aber aus der Nähe, aus Hamburgs Obstgarten. Das Alte Land, der Obstgarten von Hamburg, liegt auf der anderen Seite der Elbe, also nur einen Katzensprung von unserer Hansestadt entfernt. Für dieses ländliche Idyll war ich schon immer Feuer und Flamme. So arbeitete ich meine Idee, einen weiteren Artikel über die Metropolregion Hamburg zu schreiben, noch in Tokio aus. Nach einem Krankenhausbesuch konnte ich gerade noch ohne Fieber die Heimreise antreten und fand mich eine Woche später im genussvollen Alten Land wieder - pünktlich zur Apfelernte.